„Der elektronische Mutter-Kind-Pass wird der nächste Meilenstein in der Digitalisierung des österreichischen Gesundheitssystems“, erklärt Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger und freut sich, dass das von der Sozialversicherung eingereichte Projekt Teil des Wiederaufbaufonds der EU ist und mit 10 Millionen Euro finanziert wird. „Die konsequente und lückenlose Digitalisierung ist das Fundament für ein zukunftsweisendes Gesundheitssystem. Die digitale Lösung bringt Vorteile für Mütter, Ärzte und die Sozialversicherung, denn sie steigert den Patientennutzen, erhöht die Sicherheit und reduziert den Verwaltungsaufwand“ erläutert Lehner.
Die aktuell geplante Lösung inkludiert ein Erinnerungsservice via SMS oder E-Mail für die regelmäßigen Mutter-Kind-Untersuchungen, eine lückenlose Dokumentation der verpflichtenden Untersuchungen im E-Card System. Dies ist die Basis für das Kinderbetreuungsgeld und ein Service für die jungen Familien. „Wer heute eine Frist verpasst, muss mit einer Kürzung des Kinderbetreuungsgeld rechnen. Die elektronische Lösung kann dies verhindern“, unterstreicht der Vorsitzende. Zudem werden, so der Plan, die Befunde in der elektronischen Krankenakte Elga gespeichert. „Bereits vorhandene Untersuchungsergebnisse können genutzt werden. Untersuchungen müssen nicht mehrfach durchgeführt werden“, erläutert Lehner die Vorteile.
Für die Umsetzung des Projektes werden aktuell insgesamt dreieinhalb Jahre vorgesehen. Zwischen 2015 und 2019 gibt es laut Statistik Austria pro Jahr im Schnitt 86.000 Lebendgeburten.
Über den Dachverband der Sozialversicherungsträger:
Der Dachverband der Sozialversicherungsträger wurde mit 1. Jänner 2020 gegründet. Die Organisation koordiniert und unterstützt die fünf gesetzlichen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherungen ÖGK, SVS, BVAEB, PVA und AUVA und ist unter anderem für Digitalisierungsinitiativen, internationale und rechtliche Angelegenheiten, Statistik, Dienstrecht sowie Arznei- und Heilmittel zuständig. Das geschäftsführende Organ ist die Konferenz der Sozialversicherungsträger. Dieser gehören die Obleute und deren Stellvertreter der fünf Träger an. Am 14. Jänner 2020 wurden SVS-Obmann Peter Lehner als 1. Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger und die AUVA-Obmann-Stellvertreterin Ingrid Reischl als 2. Vorsitzende gewählt. Die Sitzungsführung rotiert unter den Vorsitzenden halbjährlich. Das Büro des Dachverbands wird von Büroleiter Martin Brunninger und seinem Stellvertreter Alexander Burz geleitet, hat rund 300 Mitarbeiter und seinen Sitz in der Kundmanngasse in Wien-Landstraße.