Die Testgenauigkeitsanalyse fokussierte auf die molekulare Testung bei Verdacht auf aktive Infektion mit SARS-CoV-2, da wenig Daten zur Abgrenzung von asymptomatischen und konvaleszenten Patienten für Contact Tracing Programme zu Verfügung stehen.
Die gepoolten Studiendaten zeigen sehr positive Ergebnisse hinsichtlich Sensitivität und Spezifität molekularer Testmethoden, die in dieser Arbeit bewertet wurden. Elf von 12 Testarten (Testklassen) zeigen eine zusammengefasste Sensitivitätsschätzung von zumindest 92% und eine Spezifitätsschätzung von zumindest 99%. Die geringste Sensitivität wurde für den LAMP (Loop-mediated isothermal amplification )beobachtet, die geringste Spezifität für den dRT-PCR (digital Reverse transcription polymerase chain reaction).
Acht Testklassen zeigen in der Metaanalyse eine wesentliche Heterogenität, weswegen für diese Tests der Einfluss anhand von Subgruppen zu Patientenparametern, Studienzielen, Methodik und Studiendesign sowie Publikationsstatus (Peer reviews oder Preprint) untersucht wurde. Drei Testklassen zeigten eine signifikante Variation anhand dieser Subgruppen.
Ein wesentlicher Publikationsbias wurde für vier Testklassen gefunden, der nahelegt, dass eher Studien mit positiven Ergebnissen für diese Testklassen publiziert werden. Ein hohes Risiko für eine systematische Verzerrung wurde in Bezug auf die Patientenselektion und den Indextest identifiziert, ein geringes Risiko in Bezug auf den Referenzstandard, den Testprozess und die Übertragbarkeit.