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Recherche Telekonsultation



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Zur Beantwortung der Frage nach Nutzen und Wirksamkeit von Telemedizin und speziell Telekonsultation wurden Datenbanken zu Übersichtsarbeiten systematisch durchsucht (Cochrane Db für Systematic Reviews und PROSPERO), sowie ergänzend eine Update Suche in Pubmed durchgeführt, nach grauer Literatur und nach Erfahrungsberichten im Zusammenhang mit COVID-19 recherchiert.
Es wurde die übliche Evidenzanalyse um ein internationales Erfahrungsbild, um eine EU Marktanalyse und um wesentliche Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung von Telemedizin ergänzt.

Telemedizin ist ursprünglich für die Versorgung über räumliche Distanz angedacht und nun durch die Corona-Krise sehr rasch in die tatsächliche Umsetzung gelangt.
Dabei hat sich gezeigt, dass aufgrund vielfach ausreichend vorhandener Infrastruktur relativ rasch sehr flexible Lösungen gefunden werden konnten.
Diese ad hoc Lösungen können zumindest teilweise auch in eine sinnvolle Regelversorgung implementiert werden, wenn politischer Wille, entsprechende Regelungen und Einigungen zur Erstattung getroffen werden. Für eine tatsächliche Regelversorgung muss die Infrastruktur für alle Menschen vorhanden sein und die anfänglichen Bedenken aller Beteiligten ernst genommen und gelöst werden.

Für die telemedizinische Konsultation per Telefon oder Videotelefonie zeigen Studien (vor COVID-19) generell keinen Unterschied im Outcome zwischen Tele- oder direkter Visite. Allerdings wird Telemedizin im Regelbetrieb bisher vorwiegend in der laufenden Betreuung chronisch kranker Menschen eingesetzt, und hier vor allem bei Personen mit Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus. Damit können die Menschen ihren Alltag vorwiegend selbst gestalten und sind doch in laufender medizinischer Begleitung. Diese Form der Langzeitversorgung wird vor allem international und durch diplomierte Pflegepersonen erbracht. Telemedizinische Psychotherapie, Dermatologie oder Physiotherapiekurse wurden auch bereits evaluiert und zeigen wenig Unterschiede zu direkter Erbringung. Es können jedoch nur bestimmte Leistungen telemedizinisch erbracht werden.
Neben der reinen direkten Telefonie sind kombinierte Lösungen mit Telefonie und Remote- Monitoring, nur Remote-Monitoring mit Alarmreaktion durch Mediziner verfügbar.

Die Telemedizin ist von einem großen Marktinteresse begleitet, sei es über eine Vielzahl an entwickelten Apps, über die Möglichkeit der Direktvermarktung von z.B. Medikamenten, über die Datensammlung von Messwerten zur Erstellung von Algorithmen oder Beantwortung von Forschungsfragen, oder über die Reduktion langer Krankenhausaufenthalte, langer Anfahrtswege und aufwändiger Dokumentation.

Im internationalen Kontext zeigt sich insgesamt noch eine verhaltene Nutzung von telemedizinischen Lösungen, die erst in der COVID-19 Krise zugenommen hat. PatientInnen als NutzerInnen von Telekonsultation sind im Schnitt jünger (30-40 Jahre), ältere Personen nutzten erst im Lockdown vermehrt die Telekonsultation.

Zuletzt aktualisiert am 21. September 2020