Der Bericht hat zum Ziel, die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) bei Frauen bis zum 45. Lebensjahr nach einer chirurgischen Behandlung wegen hochgradigen zervikalen intraepithelialen Dysplasien oder in situ Karzinomen zu untersuchen. Im Besonderen interessiert die Frage, ob eine HPV-Impfung im Vergleich zu keiner Impfung nach Konisation wirksam und sicher ist in der Prävention hinsichtlich des Wiederauftretens von zervikalen Dysplasien.
Hochgradige zervikale intraepitheliale Dysplasien (HSIL bzw. CIN 2-3) sind als Vorläufer des Zervixkarzinoms anzusehen und sind um ein Vielfaches häufiger als ein Karzinom. Die Behandlung von Präkanzerosen der Zervix erfolgt in Österreich mittels Konisation, einem Exzisionsverfahren. In 99,7% aller invasiven Zervixkarzinome können Humane Papillomaviren nachgewiesen werden. Ein kausaler Zusammenhang zwischen einer persistierenden Infektion insbesondere mit onkogenen Hochrisiko (hr)-HPV-Typen und der Entwicklung eines Zervixkarzinoms wurde wissenschaftlich belegt.
Eine prospektive nicht-randomisierte kontrollierte Studie und eine randomisierte kontrollierte Studie wurden in die Domäne zur Wirksamkeit und Sicherheit eingeschlossen. Eine retrospektive Analyse wurden zusätzlich in die Domäne zur Sicherheit inkludiert.
Die Qualität der Evidenz, dass die HPV-Impfung nach Konisation zu einem signifikant geringeren Wiederauftreten von hochgradigen zervikalen intraepithelialen Dysplasien innerhalb von drei Jahren führt, ist moderat. Basierend auf der Beobachtungsstudie müssen 19 (95% KI, 10-87) Frauen geimpft werden, um eine Frau vor einer wiederkehrenden hochgradigen zervikalen intraepithelialen Dysplasie nach Konisation zu schützen. Eine multizentrische, plazebo-kontrollierte, randomisierte doppelblinde Studie „Impact on Disease Relapse of HPV Vaccination in Women Treated With LEEP for Cervical Intraepithelial Neoplasia. HOPE9“ startet im Juni 2019, Ergebnisse sind 2027 zu erwarten.