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Rabmer-Koller zum Weltgesundheitstag: Jährlicher Weckruf zu bewussterem Umgang mit der eigenen Gesundheit


6. April 2017


Psychische Erkrankungen werden unterschätzt und oft verdrängt
Präventions- und Therapieangebote werden ausgebaut

 

Anlässlich des Weltgesundheitstages 2017 formulierte Ulrike Rabmer-Koller, Vorsitzende im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger einen wichtigen Handlungsauftrag für das heimische Gesundheitssystem: „Wir müssen psychische Erkrankungen aus der Tabuzone holen und betroffene Menschen entsprechend begleiten.“ Der heurige Weltgesundheitstag widmet sich der Depression als weiterhin unterschätzte und verdrängte Erkrankung: „Als zukunftsorientiertes Gesundheitssystem ist es unsere Aufgabe, Depression schon zu bekämpfen, bevor sie ausbricht, präventiv zu wirken und schon bei den vielfältigen Risikofaktoren anzusetzen. Psychische Erkrankungen sind inzwischen einer der Hauptgründe für längere Krankenstände, sie bringen damit nicht nur Leid für die betroffenen Menschen, sondern belasten auch das Gesundheitssystem und den Wirtschaftsstandort. Wir setzen deshalb sowohl bei einem zügigen Ausbau der Psychotherapie sowie mit unserem Fokus auf Kindergesundheit und neuen Versorgungsformen im niedergelassenen Bereich an, haben aber den Blick auch auf den rehabilitativen Bereich mit der Umsetzung des Rehabilitationsplanes 2016.“

 

„Die Weichen in Richtung psychische Erkrankungen werden oft schon im Kindes- und Jugendalter gestellt - deshalb braucht es eine bessere Begleitung junger Menschen ins Erwachsenenalter. Wir müssen ein kontinuierliches Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche schaffen, mit dem wir gerade in der Pubertät Risikofaktoren frühzeitig erkennen und bekämpfen können. Problematische Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel, Haltungsschäden aber auch Suchtverhalten und psychische Erkrankungen äußern sich in dieser Altersgruppe besonders häufig. Wenn wir dort nicht eingreifen und Lösungen anbieten, dann lassen wir es zu, dass viele junge Menschen schon krank ins Erwachsenen-Leben starten. Mit dramatischen Folgen für Lebensqualität, das Sozialsystem und die Volkswirtschaft. Wir brauchen deshalb ein maßgeschneidertes Programm für Kinder und Jugendliche, denn in genau diesem Lebensabschnitt werden die Weichen für das gesamte weitere Leben gestellt.“

 

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).



Zuletzt aktualisiert am 14. November 2020