8. Juni 2016
Rabmer-Koller: „Kinder mit schweren Fehlstellungen bekommen Zahnspangen kostenfrei“
Die 2015 von der Sozialversicherung gestartete Initiative für mehr Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen ist ein voller Erfolg. Dies beweisen die jüngsten vorliegenden Abrechnungsdaten der Krankenkassen ganz klar. Zwischen Juli und Dezember 2015 wurden dazu insgesamt 31.656 Leistungen inklusive Beratung und IOTN-Feststellungen durch Zahnärzte abgerechnet. Die Sozialversicherung investierte damit in diesem Zeitraum in die frühkindliche Zahnbehandlung, die Feststellung von Fehlstellungen sowie eine dann folgende notwendige kieferorthopädische Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange bei schweren Fehlstellungen für Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr fast 28 Mio. Euro.
Der größte Anteil der von der Sozialversicherung aufgewendeten Mittel entfiel mit knapp 24 Mio. Euro auf die Kieferregulierungen mit festsitzender Zahnspange. Von den Zahnärzten mit entsprechender kieferorthopädischer Zusatzqualifikation wurden im 2. Halbjahr 2015 bundesweit 12.000 Leistungsfälle abgerechnet.
Nicht nur die gute Inanspruchnahme durch die Betroffenen bietet Anlass für ein positives Resümee über die neuen Leistungen der Sozialversicherung. „Das Leistungspaket ist bei den Betroffenen ausgezeichnet aufgenommen worden. Und die seit Mitte des Vorjahres gemeinsam mit der Österreichischen Zahnärztekammer vertraglich fixierten Regelungen stellen sicher, dass jeder der eine entsprechende Behandlung einer Fehlstellung benötigt, diese auch erhält“, so Mag. Ulrike Rabmer-Koller, Vorstandsvorsitzende des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger: „Denn es ist gelungen die Behandlung schwerer Fehlstellungen – ab der international geltenden Einstufung von IOTN4 – als eine Sachleistung zu fixieren. Besonders wichtig dabei ist, dass durch die Betroffenen keine finanziellen Eigenleistungen zu erbringen sind und durch die Behandler auch keinerlei Zusatzkosten verrechnet werden dürfen.“
Rabmer-Koller verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass früher nur rund 40 Prozent der kieferorthopädischen Leistungen von Vertragsärzten abgerechnet wurden. Durch die Fixierung als Sachleistung ist deren Anteil an den Abrechnungen auf über 80 Prozent angestiegen.
Erfreut zeigt sich die Vorstandsvorsitzende auch über die präzisen Prognosen zum Behandlungsbedarf. Aufgrund der Daten der ersten sechs Monate dieser neuen Leistungen sei damit zu rechnen, dass die Vorhersagen sowohl über die Anzahl der Behandlungsfälle als auch den notwendigen finanziellen Aufwand zutreffen.
Der Hauptverband ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).