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Leuchttürme für gesündere Kinder und Jugendliche


10. November 2015


36 Projekte zur Prävention, Kinder- und Jugendgesundheit, 5,25 Millionen Euro, die in den letzten 3,5 Jahren dafür in die Hand genommen wurden – das ist die vorläufige Bilanz der Initiative „Gemeinsame Gesundheitsziele aus dem Rahmen-Pharmavertrag“. Pharmawirtschaft und Sozialversicherung stärken damit die Gesundheit der – nicht nur jungen - Bevölkerung und helfen, Projekte mit Leuchtturmcharakter zu realisieren, die aufgrund ihres Erfolges teils in einen landesweiten Regelbetrieb übergegangen sind.

 

Dazu Prof. Dr. Robin Rumler, Präsident der Pharmig: „Von Beginn an war es uns Initiatoren wichtig, durch die Realisierung konkreter Maßnahmen spürbaren Nutzen für die Bevölkerung zu schaffen. Dabei haben wir bei der Themensetzung und bei der Auswahl aus den vielen Projekten, die um eine Förderzusage angesucht haben, auch darauf geachtet, dass viele Lebensbereiche abgedeckt werden. Die bislang 36 Projekte, die mit zweckgebundenen Mitteln aus dem Rahmen-Pharmavertrag unterstützt wurden, sind ein wertvoller Beitrag für eine gesündere Bevölkerung.“

 

Die Förderschwerpunkte, die seit 2012 gesetzt wurden, fokussieren auf präventive Maßnahmen genauso wie auf den Aufbau der Gesundheitskompetenz, die psychosoziale Gesundheit sowie auf gesundheitliche Chancengerechtigkeit. Mag. Alexander Hagenauer, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, präzisiert: „Die Projekte setzen Impulse für die Gesundheit von Neugeborenen, von Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen bis hin zu Eltern, Erziehungsberechtigten und relevanten Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Sie schaffen damit einen breiten und umfassenden Zugang zu Gesundheitskompetenz und zu mehr Gesundheit im Alltag.“

 

Generalkonsul Dr. Johann Kwizda, Vertreter des Pharma-Großhandels und Obmann-Stv. des Bundesgremiums des Handels mit Arzneimitteln, Drogerie- und Parfümeriewaren sowie Chemikalien und Farben erläutert stellvertretend ein Projekt, das die Alkoholprävention bei Jugendlichen und Lehrlingen zum Inhalt hat: „Exemplarisch für die Vielfalt der Herangehensweisen an den Aufbau der Gesundheitskompetenz operiert SUPStart nicht mit dem Zeigefinger, sondern bezieht die Zielgruppe aktiv mit ein. Die Lehrlinge lernen in Gruppen, in thematischen Settings und durch das Nachspielen von Szenen, wie sie Gutes für ihre eigene Gesundheit tun können.“

 

Mag. Ingrid Reischl, Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), betont, dass durch die gemeinsame Initiative ein Beitrag zu mehr Chancengleichheit geleistet werden kann. „Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind besonders effizient, da sie sich langfristig auf die Gesundheit auswirken“, unterstreicht Reischl und verweist in diesem Zusammenhang auf „Frühe Hilfen“-  ein Modellprojekt das aus den gemeinsamen Mittel gefördert wurde. Bei diesem Projekt werden Schwangere und Familien mit Kindern bis drei Jahren, die mit belastenden Lebenssituationen konfrontiert sind, professionell beraten und begleitet. In Wien startete „Frühe Hilfen“ im April 2014 in den Bezirken 15, 16 und 17. „Bisher haben wir 90 Familien helfen können“, berichtet Reischl. Und weiter: „Da ‚Frühe Hilfen‘ gut angenommen wird, haben wir es im heurigen Sommer ausgeweitet. Unterstützt werden jetzt auch Familien im 12., 13. und 14. Bezirk.“

 

Doch nicht nur Praxisprojekte wurden mit der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinsamen Gesundheitsziele realisiert, sondern auch Forschungsprojekte. Diese können auch als Grundlage für weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit dienen. Dabei handelt es sich beispielsweise um ein Projekt des Ludwig Boltzmann Institutes zum Thema psychische Gesundheit bei Jugendlichen, oder ein Projekt der MedUni Wien, das sich mit dem Thema Essstörung beschäftigt.

 

Grundlage dieser Finanzierung ist der Rahmen-Pharmavertrag, über den bis Ende 2015 insgesamt 82 Millionen Euro an Solidarzahlungen der Sozialversicherung und den Krankenkassen zugutekommen. 6,75 Millionen davon sind zweckgewidmet für Kindergesundheit und Prävention. Mehr Informationen über die Initiative und die Projekte unter www.pharmig.at und www.sozialversicherung.at.

 

Über das Gremium Gesundheitsziele: Das Gremium Gesundheitsziele ist ein zwischen Pharmawirtschaft und Hauptverband paritätisch besetztes Gremium. Es entscheidet über die Auswahl und Abwicklung von Maßnahmen im Rahmen gemeinsamer Gesundheitsziele und die Freigabe der damit verbundenen finanziellen Mittel.

 

Über den Rahmen-Pharmavertrag: Die Pharmawirtschaft und die Sozialversicherung setzten im Sommer 2011 den im Jahr 2008 begonnenen gemeinsamen Weg fort: Bis 2015 leistet die Pharmawirtschaft einen Beitrag in Höhe von 82 Millionen Euro zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der sozialen Krankenversicherung gegenüber deren PatientInnen. Neu war die Zweckwidmung für Investitionen in gemeinsame Gesundheitsziele zu den Themen Kindergesundheit und Prävention.


Über den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger: Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).


Über die Pharmig: Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand November 2015), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 18.000 Beschäftigte (Quelle: Vollerhebung  unter den Pharmig – Mitgliedsunternehmen, Stand Februar 2015)



Zuletzt aktualisiert am 14. November 2020