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10. September 2014
Die HPV-Impfung ist eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen Krebs, die Aufnahme in das Kinderimpfprogramm ein Meilenstein. Auf Initiative der Krebshilfe bündelten Gesundheitsministerium, Bildungsministerium, Hauptverband, Ärztekammer, Apothekerkammer, Elternvereine, MedizinerInnen und Krebshilfe sämtliche Expertisen und Ressourcen, um eine gemeinsame Informationsbroschüre in verständlicher Sprache zu erstellen.
Jede 5. Krebserkrankung weltweit wird von Infektionen verursacht, die größtenteils vermeidbar oder behandelbar wären. Mehr als zwei Drittel der Menschen (Männer, Frauen und Kinder) infizieren sich mit Humanen Papillomaviren (HPV) - ohne dass sie es wissen oder bemerken. Die Übertragung erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte. Bestimmte HPV-Typen tragen ein hohes Risiko für die Entstehung von Krebsarten im Genitalbereich sowie im Bereich des Rachens und Kehlkopfes.
Seit 2006/2007 sind zwei Impfstoffe gegen HPV verfügbar, in 120 Ländern weltweit zugelassen und wurden bis dato 144 Millionen Mal verabreicht. Die HPV-Impfung gilt unter weltweiten Behörden und Impfexperten als sicher und gut verträglich und wird für Mädchen und Buben ab dem 9. Lebensjahr empfohlen. Die WHO hat die HPV-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen aufgenommen.
"Idealerweise sollte die HPV-Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen, da einerseits die Immunantwort bei jungen Menschen am höchsten ist, andererseits eine bereits stattgefundene HPV-Infektion seltener vorliegt," so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. "Wir freuen uns, dass die HPV-Impfung in Österreich allen Kindern vom 9. bis zum 12. Geburtstag kostenlos und vom 12. bis zum 15. Geburtstag zu einem vergünstigten Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt wird."
"Mit der Aufnahme der HPV Impfung für Mädchen und Buben in das kostenlose Kinderimpfprogramm sind wir Vorreiter in Europa," so Bundesministerin für Gesundheit, Dr.in Sabine Oberhauser. "Diese wichtige Maßnahme wird dazu beitragen, die Häufigkeit an HPV verursachten Erkrankungen zu reduzieren."
"Durch die HPV-Impfung können Eltern ihre Kinder aktiv gegen eine ganze Reihe von Krebsarten schützen. Im Sinne der Maxime "vorbeugen statt heilen" begrüßen wir diese wichtige Präventionsmaßnahme." so Dr. Karl Forstner, 1. Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.
"Die HPV-Impfung wird dazu beitragen, die Erkrankungshäufigkeit weiter zu senken, ersetzt jedoch nicht die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Diese sollten weiterhin regelmäßig in Anspruch genommen werden," betont Mag. Martin Schaffenrath, stellvertretender Vorsitzender des Verbandvorstandes im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.
In der gemeinsam erstellten Broschüre "HPV-Impfung gegen Krebs" finden sich Informationen über den Zusammenhang zwischen HPV und Krebs, häufig gestellte Fragen und Antworten zur HPV-Impfung und eine österreichweite Übersicht über alle Impfstellen. Die Broschüre ist kostenlos bei der Krebshilfe, beim Bundesministerium für Gesundheit, in allen Apotheken Österreichs, bei allen Impfstellen und vielen Ärztinnen und Ärzten sowie unter www.krebshilfe.net erhältlich. Die Österreichische Krebshilfe dankt den Mitherausgebern der Broschüre für die finanzielle Unterstützung.
"Ich möchte mich ganz besonders für die hervorragende Zusammenarbeit bei allen Partnern bedanken," so Sevelda. "Es war eine positive und eindrucksvolle Erfahrung, dass es in Österreich sehr wohl möglich ist, verschiedene Standpunkte sachlich zu diskutieren und letztendlich eine gemeinsame Initiative zu starten. Es ist nun unser gemeinsames Ziel, eine entsprechende Durchimpfungsrate zu erreichen. Dazu ist es notwendig, dass wir Eltern, MedizinerInnen, Impfstellen und Interessierte bestmöglich informieren. Dafür bitten wir die Medien im Sinne der so wichtigen Sache um Mithilfe und Bewerbung der kostenlosen Broschüre," appelliert Sevelda.
Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.