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Herzinsuffizienz – bis zu 250.000 Österreicher und Österreicherinnen leben mit Herzschwäche Sozialversicherung startet Informationskampagne


19. März 2013

Herzinsuffizienz ist eine sehr ernste Erkrankung und eine der meist verbreiteten in Österreich. Mit der Erkrankung gehen lange Krankenhausaufenthalte und häufige Folgeaufenthalte einher. Eine Versorgungsforschungs-Studie im Auftrag der Sozialversicherung ergab gravierende Probleme bei der Therapietreue dieser Patienten. Die Therapietreue – „Compliance“ – der Patienten ist mit knapp 50 % sehr gering. Eine rasche Verschlechterung der Krankheit und ein unnötig früher Tod sind die Folgen, die bei Einhaltung der medizinischen Standards vermieden werden könnten. Die österreichische Sozialversicherung startet daher unter dem Titel „Gut Leben mit Herzschwäche“ eine Informationskampagne für Patienten und Patientinnen – und für Ärzte und Ärztinnen.

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz begleitet PatientInnen über 65 Jahre als häufigste Entlassungsdiagnose aus den Spitälern. Immer mehr Menschen werden durch die verbesserten kardiologischen Therapiemöglichkeiten in den kommenden Jahren mit der Krankheit konfrontiert sein. Als Herzinsuffizienz wird das Unvermögen des Herzens bezeichnet, die vom Körper benötigte Blutmenge bedarfsgerecht zu befördern. Die Erkrankung ist mit einer individuell angepassten Therapie positiv beeinflussbar. In der Regel steht bei der chronischen Herzinsuffizienz die medikamentöse Therapie im Vordergrund.

Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten: Nur 50 % halten Therapie ein

Eine Untersuchung im Auftrag des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger mit Daten von rund 37.000 Patienten ergab, dass nur rund die Hälfte dieser Gruppe die verordnete medikamentöse Therapie einhielt. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die verstorbenen Patienten eine signifikant schlechtere Therapieadhärenz aufgewiesen hatten. Patienten, die sowohl regelmäßige Arztkontakte als auch eine hohe Therapietreue bei den Medikamenten aufwiesen, hatten ein signifikant besseres Überleben.

Compliance & Patienteninformation

Die Studie machte erneut auf ein leider häufig unterschätztes Problem in der Gesundheitsversorgung aufmerksam: die Compliance oder Therapietreue. Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist auch bei Herzinsuffizienz ein hohes Ausmaß an Therapietreue Voraussetzung für einen dauerhaften Therapieerfolg. Die Compliance ist von mehreren Faktoren abhängig: sozioökonomische, patientenabhängige, krankheitsbedingte, therapiebedingte sowie gesundheitssystem- und therapeutenabhängige Faktoren. Basis einer guten Compliance ist ein gutes und vertrauensvolles Arzt-Patientenverhältnis.
Die österreichische Sozialversicherung nimmt die aktuellen Daten zum Anlass, um eine Kampagne zur verbesserten Patienteninformation zu starten. Ziel ist es, beim Krankheitsbild Herzinsuffizienz die Compliance der betroffenen Patienten deutlich zu erhöhen. Mit regelmäßiger ärztlicher Kontrolle und Einhaltung der verordneten Medikation ist bei diesem Krankheitsbild ein längeres Leben mit altersadäquat guter Lebensqualität möglich. Die Patienten sollen mit einfachen, klar verständlichen Botschaften zur Einhaltung der ärztlich verordneten Therapie motiviert werden. Für Ärzte gibt es unterstützende Informationen, die vor allem auf die Problemlage der mangelnden Compliance speziell bei diesem Krankheitsbild fokussieren.

Sowohl für PatientenInnen als auch ÄrzteInnen hat die Sozialversicherung zum Thema Herzinsuffizienz einen Folder herausgegeben. Dieser steht unter dem Link www.hauptverband.at/herzinsuffizienz auf der Homepage des Hauptverbandes zum Download zur Verfügung.

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.



Zuletzt aktualisiert am 11. März 2015