Die Magnetfeldtherapie oder Magnettherapie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, bei der die Patienten einem Magnetfeld ausgesetzt werden. Je nach Hersteller werden statische oder pulsierende Magnetfelder mit sehr verschiedenen Frequenzen, Intensitäten und Programmen durch Röhren, Spulenmatten, kleinere Kissen und/oder Stäbe erzeugt. Varianten mit Wechselfeldern werden als Magnetfeldresonanztherapie, Quantronmagnetresonanztherapie und Pulsierende Signaltherapie angeboten. Im Wellnessbereich wird vorwiegend mit statischen Magnetfeldern gearbeitet. Permanentmagneten, die statische Magnetfelder erzeugen, gibt es in Form von Pflastern, Einlegesohlen, Armbändern usw. Manche Therapeuten setzen einen Magnetfeldstab zur Akupunktur ohne Nadeln oder zur Reflexzonenmassage ein. Zur Wirkung der Wechselfeld-Magnettherapie vermuten die Anwender, dass sie die Durchblutung und den Zellstoffwechsel fördert. Bei der PubMed Suche wurden folgende Reviews gefunden:
Pittler (2007) untersuchte die klinische Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien über die statische Magnettherapie zur Schmerzreduktion und kam zu dem Schluss, dass die Evidenz die Nutzung statischer Magnete gegen Schmerzen nicht unterstützt und diese daher nicht empfohlen werden kann. Für die Osteoarthritis besteht unzureichende Evidenz, um einen klinisch wichtigen Nutzen ausschließen zu können.
Ernst (2006) reviewed die beste verfügbare Evidenz für Komplementär- und Alternativmedizinische Methoden (CAM) bei Osteoarthritis und findet für die Magnettherapie weiche oder widersprüchliche Evidenz.
Sarac (2006) und Holdcraft (2003) untersuchten die CAM auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen bei Fibromyalgie (FM). Die Magnettherapie wurde in mehreren RCTs mit gemischten Ergebnissen evaluiert.
Eccles (2005) untersuchte Studien mit Vergleich zwischen statischer Magnettherapie zu entsprechenden Kontrolltherapien gegen Schmerzen. Das Gewicht der Evidenz aus publizierten, gut durchgeführten kontrollierten Studien weist darauf hin, dass die Magnettherapie gegen Schmerzen wirksam ist.
O’Connor (2003; Cochrane Review) untersuchte die nicht-chirurgische Behandlung des Carpal Tunnel Syndroms (mit Ausnahme der Cortisontherapie) und erwähnte in der Zusammenfassung, dass Studien zur Magnettherapie keine Symptomverbesserung im Vergleich zu Plazebo oder anderen Kontrolltherapien zeigten.
Ratterman (2002) beschreibt die derzeitige Evidenz zur Magnettherapie als lückenhaft (lacking).
Markwort (1997) berichtet, dass die Magnettherapie keine Alternative zur elektrokonvulsiven Therapie in der Behandlung der pharmakoresistenten Depression darstellt.
Es besteht Evidenz zur Magnet(feld)therapie auf Level 1-3 für die Nichtwirksamkeit (gegen Schmerz, zur Symptomverbesserung bei Carpal Tunnel Syndrom) bzw. widersprüchliche Wirksamkeit (bei Fibromyalgie, Osteoarthritis) der statischen Magnettherapie.