Hintergrund
Im Bereich der Diagnostik und Behandlung nehmen Labor- und Pathologieleistungen einen hohen Stellenwert ein. Bisher gibt es nur wenige österreichweite Analysen hinsichtlich der Versorgungssituation in den Bereichen Labor und Pathologie im extramuralen Bereich. Dieser Bericht enthält allgemeine Kennzahlen sowie Auswertungen nach dem Ort der Leistungserbringung.
Methode
Als Datenbasis zur Analyse der Versorgungssituation wird der ambulante Teil des Leistungs-katalogs BMASGK (KAL) herangezogen. Die Daten basieren auf spezifizierten Abfragen für die Bereiche Labor und Pathologie des extramuralen Bereichs in den entsprechenden Datenbanken.
Die regionale Analyse erfolgt auf Bundeslandebene. Die Stadt/Land Verteilung wird anhand der Einwohnerinnen und Einwohner pro Bezirk analysiert. Dabei werden die Bezirke in denen die jeweiligen Leistungserbringerinnen und -erbringer tätig sind, in Anlehnung an die OECD Typisierung in die Kategorien überwiegend ländlich, intermediär und überwiegend städtisch unterteilt. Zur besseren Übersicht werden die Leistungserbringerinnen und -erbringer in die Leistungserbringergruppen Allgemeinmedizin, allgemeine Fächer, technische Fächer, Fächer für Labor & Pathologie, Ambulatorien und sonstige Fächer unterteilt.
Ergebnisse
Laborbereich:
Aufwendungen für abgerechnete Laborleistungen: Im Jahr 2016 entfielen rund 11% aller Aufwendungen für ärztliche Hilfe und der ärztlichen Hilfe gleichgestellten Leistungen der Gebietskrankenkassen auf den Bereich Labor.
Überblick über abgerechnete Laborleistungen: Bei mehr als der Hälfte der Patientinnen und Patienten (rund 60%) wurden in den Jahren 2015 und 2016 Laborleistungen abgerechnet.
Regionale Variabilität der abgerechneten Laborkontakte:
Im überwiegend städtischen Bereich werden mehr als die Hälfte der Kontakte (59,2% bzw. 59,8% in 2015 bzw. 2016) bei den Fächern für Labor und Pathologie abgerechnet.
In überwiegend ländlichen Regionen verbuchte das Fach Allgemeinmedizin den höchsten Anteil (53,1% bzw. 53,4% in 2015 bzw. 2016) an abgerechneten Kontakten.
Inanspruchnahme im Abrechnungsbereich Labor:
Die Fächer für Labor und Pathologie rechneten 2015 und 2016 mit jeweils neun die meisten Laborleistungen pro Kontakt im Bereich Labor ab. Im Vergleich dazu wurden im Fach Allgemeinmedizin vier Leistungen pro Kontakt im Bereich Labor abgerechnet.
Betrachtet man die abgerechneten Laborleistungen pro Patientin bzw. Patient näher, so wurden bei 92% der Patienten zwischen einer und 50 Laborleistungen pro Patientin bzw. Patient abgerechnet.
Am häufigsten wurden die KAL-Codes „Entnahme von Untersuchungsmaterial zur in-vitro Diagnostik“, „Hämatologie“ sowie „Parameter für Niere/Elektrolyte“ im Bereich Labor abgerechnet.
Pathologiebereich:
Aufwendungen für abgerechnete Pathologieleistungen: Im Jahr 2016 entfielen rund 0,6% aller Aufwendungen für ärztliche Hilfe und der ärztlichen Hilfe gleichgestellten Leistungen der Gebietskrankenkassen auf den Bereich Pathologie.
Überblick über abgerechnete Pathologieleistungen: In den Jahren 2015 und 2016 wurden bei rund 16% aller Patientinnen und Patienten Pathologieleistungen abgerechnet.
Regionale Variabilität der abgerechneten Pathologieleistungen:
In überwiegend ländlichen Regionen wurden beinahe alle Kontakte (98,4% bzw. 99,1% in 2015 bzw. 2016) von den Fächern für Labor und Pathologie abgerechnet.
In überwiegend städtischen Regionen rechneten die Fachärztinnen und -ärzte für Labor und Pathologie mehr als die Hälfte (62,0% bzw. 56,9% in 2015 bzw. 2016) der Kontakte ab.
Inanspruchnahme im Abrechnungsbereich Pathologie:
Bei deutlich mehr als der Hälfte (61,9% bzw. 61,1% in 2015 bzw. 2016) der Kontakte wurde der KAL-Code „zytologische Befundung von gynäkologischen Abstrichen“, gefolgt von der „Histologischen Befundung von Biopsiepräparaten“ (15,1% bzw. 15,6% in 2015 bzw. 2016) abgerechnet.