Der vorliegende Bericht befasst sich mit der Analyse von Planungsrichtwerten für die ambulante Versorgung in ausgewählten europäischen Gesundheitssystemen. Er konzentriert sich auf solche Länder, deren volkswirtschaftliche Entwicklung und deren Gesundheitsversorgung sich auf einem mit Österreich vergleichbaren Niveau befindet.
Sowohl Krankenversicherungssysteme als auch staatliche Gesundheitssysteme
wurden in die Analyse einbezogen. Im Mittelpunkt stehen die in diesen Systemen
maßgeblichen Planungskriterien und deren jeweilige Ausprägungen, der
Entstehungskontext der betreffenden Planungssysteme und die an der Planung
beteiligten Organisationen. Die Analyse bezieht sich nicht allein auf die
Ärzte, sondern auf alle Gesundheitsfachberufe.
Zudem wurden dort, wo es sich anbot, auch integrierte (also ambulante und
stationäre Versorgungseinrichtungen integrierende) Planungsrichtwerte berücksichtigt. Aus
pragmatischen Gründen konzentriert sich die Recherche auf solche Gesundheitssysteme,
für die aussagekräftige Informationen in deutscher oder englischer Sprache
verfügbar sind. Darüber hinaus wurden auch Dokumente in französischer Sprache einbezogen.
Der Bericht erfolgt auf der Grundlage einer Literaturrecherche, die sowohl auf die
einschlägige Sekundärliteratur als auch auf einschlägige Quellen zurückgreift.
Nach Sichtung der Literatur wurden schließlich folgende
Länder in die Analyse einbezogen:
Deutschland, Dänemark, Finnland, England, Schottland, Frankreich, Belgien,
Niederlande
und Schweiz. Im Folgenden wird zunächst knapp das Vorgehen bei der
Literaturrecherche erläutert.
Kapitel 3 fasst die Ergebnisse des Berichts zusammen.
Anschließend folgen die – nach einem gleichen Schema aufgebauten –
Länderberichte, Hier werden eingangs relevante Merkmale der
Gesundheitsversorgung und der Regulierung des Gesundheitssystems im jeweiligen
Land erläutert. Daraufhin werden in groben Zügen der Entstehungszusammenhang
des jeweiligen Planungssystems, sein jüngerer Wandel und die ihm zugrunde
liegenden Motive skizziert. Daran schließt eine Darstellung der – sofern vorhanden
– aktuellen Planungskriterien und ihrer Ausprägungen an. Der folgende Abschnitt
befasst sich mit den an der Entwicklung der Planungskriterien beteiligten
Akteuren.
Abschließend werden die wichtigsten Merkmale knapp
zusammengefasst.
Aufgrund der recht großen Ähnlichkeit mit dem österreichischen
Gesundheitssystem wird zunächst das Länderprofil Deutschlands beschrieben,
anschließend folgt Dänemark. Dies sind die Gesundheitssysteme, die sich bei den
Planungsrichtwerten an Arzt-/Einwohner-Verhältniszahlen orientieren. Es folgen
die Darlegungen über Finnland und – mit Bezugnahme auf England und Schottland –
das Vereinigte Königreich. Hier werden die
Planung von Ausbildungskapazitäten und de-facto-Limitationen auf regionaler
Ebene miteinander verknüpft. Darauf werden die Planungssysteme derjenigen
Länderskizziert, die das zukünftige Arbeitskräfteangebot primär über die
Zulassung zum Studium oder zur Weiterbildung beeinflussen: Frankreich, Belgien,
die Niederlande und die Schweiz. Auf die Länderberichte folgen einige
Schlussfolgerungen über Handlungsempfehlungen für die Bedarfsplanung in
Österreich. Den Länderberichten wird eine Zusammenfassung der Ergebnisse
vorangestellt.