Der Dachverband der Sozialversicherungsträger ist tief betroffen vom frühen Ableben von Franz Bittner. Er war von 2002 bis 2009 Vorsitzender der Hauptversammlung und später der Trägerkonferenz des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger und eine der prägendsten Führungspersönlichkeiten der österreichischen Sozialversicherung.
Franz Bittner war mehr als ein Jahrzehnt einer der bundesweit exponiertesten Vertreter der Sozialversicherung. Als Spitzenrepräsentant im Gesundheitswesen bewegte er sich stets auf „glattem Parkett“ auf der Suche nach Gestaltungsspielräumen zwischen politischem Druck und Partikularinteressen mächtiger Lobbys. Bittners Weg war immer ein betont sozialpartnerschaftlicher, der Veränderungen im Dialog mit den Betroffenen und Interessengruppen suchte und auf Verhandlungen setzte. Bittner war stets kompromissfähig und bereit, auch die Interessen anderer gelten zu lassen und ernst zu nehmen.
Als Spitzenrepräsentant im Hauptverband ist es ihm gelungen, ein sozialpartnerschaftliches Miteinander zu organisieren. Unter seinem Trägerkonferenzvorsitz wurde unter anderem die Einführung der e-card umgesetzt, die Balanced-Scorecard-Steuerung eingeführt, die Konsolidierung der Rechenzentren eingeleitet und die IT-SV GmbH gegründet.
Seinem gesundheitspolitischen Gestaltungswillen im Hauptverband verdanken wir unter anderem die neue Vorsorgeuntersuchung samt zielgerichtetem Einladesystem, die Etablierung des Brustkrebsscreeningprogramms, und das Diseasemanagementprogramm Diabetes. Ein besonderes Anliegen war ihm die Einführung von Psychotherapie auf Krankenschein, wo er als Kassenobmann in Wien den Weg vorgezeigt hat.
Mit Franz Bittner verlieren wir einen Großen der Sozialversicherung und eine prägende Persönlichkeit des heimischen Gesundheitswesens. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern.