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Grundsatz-Einigung: Kostenlose HPV-Impfung bis zum 21. Lebensjahr

Einigung der Gesundheits-Landesräte erfolgt - HPV als Hauptursache vieler Krebserkrankungen

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Bund, Länder und Sozialversicherung haben sich auf die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung geeinigt. Künftig sollen die Impfung Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos erhalten. Die Gesundheits-Landesrätinnen und -Landesräte stimmten der Einigung am Montagnachmittag zu. In den kommenden Tagen werden Details fixiert. Seit 2014 steht die HPV-Impfung in Österreich allen Mädchen und Buben im Alter zwischen 9 und 11 Jahren kostenlos zur Verfügung. Humane Papillomaviren (HPV) sind die Hauptursache für zahlreiche Krebserkrankungen. 90 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs gehen darauf zurück. “Die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung wird langfristig hunderttausende Menschen in Österreich vor einer Krebserkrankung bewahren”, freut sich Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Gebärmutterhalskrebs, zu 90 Prozent von HPV ausgelöst, ist nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung von Frauen in der EU im Alter von 15 bis 44 Jahren. Humane Papillomaviren verursachen auch den Großteil der Krebserkrankungen von Frauen und Männern im mittleren Rachenraum und an den Geschlechtsorganen. Die Impfung ist sowohl Burschen als auch Mädchen im Alter ab 9 Jahren empfohlen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent. Im August 2020 hat sich auch Österreich dazu bekannt, diese Vorgabe bis 2030 zu erfüllen.

Derzeit ist die kostenlose Impfung in Österreich auf Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren beschränkt. Bis zum Alter von 15 Jahren wird sie zum Selbstkostenpreis abgegeben. Ab dem 18. Lebensjahr liegen die Kosten in der Regel bei 620 Euro. Nun werden Impfungen zwischen dem vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos. Das Verteidigungsministerium wird die Impfung auch Rekruten während ihres Wehrdienstes anbieten.

Finanziert werden die Impfstoffe zu zwei Drittel über den Bund, je ein Sechstel wird von der Sozialversicherung und dem jeweiligen Bundesland getragen. Die Kosten für die Verimpfung übernehmen die Bundesländer. Details der Einigung werden in den kommenden Tagen noch fixiert. Ziel ist eine Umsetzung der kostenlosen Impfung bereits ab dem kommenden Jahr.

Gesundheitsminister Johannes Rauch:
 “Die HPV-Impfung schützt zuverlässig vor vielen Krebserkrankungen. Dass wir die Impfung bis zum 21. Geburtstag jetzt kostenlos anbieten können, wird viele Menschen vor unsäglichem Leid bewahren. Besonders Menschen aus Familien mit geringem Einkommen konnten sich die Impfung bisher nur schwer leisten. Deshalb ist die Ausweitung des HPV-Impfprogramms auch ein Schritt für mehr soziale Gerechtigkeit.”

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner:
 „Eine Infektion mit dem HP-Virus bleibt oft unbemerkt und hat katastrophale Folgen für die Gesundheit junger Männer und Frauen, die bis zu einer Krebserkrankung führen kann. Daher freut es mich, dass wir hier nach langen Verhandlungen nun eine Einigung im Sinne der Gesundheit junger Menschen erzielen konnten. Gemeinsam mit der Krebshilfe habe ich mich dafür stark gemacht, dass HPV-Impfungen in das Impfprogramm aufgenommen werden. Als Österreichisches Bundesheer mit unseren Stellungskommissionen tragen wir große Verantwortung für die Gesundheit tausender junger Männer!”

Peter Lehner, Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger: 
„Impfungen zählen zu den wichtigsten und wirksamsten Präventionsmaßnahmen. Eine HPV-Impfung schützt erfolgreich vor Krebs. Die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung wird die Durchimpfungsraten deutlich erhöhen. Wir gehen damit einen Schritt vom Reparatur-System Richtung Vorsorge-System.“

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, Vorsitzender der Konferenz der Landes-Gesundheitsreferent:innen: 
„Die Bundesländer drängen schon längere Zeit darauf, dass für die österreichischen Impfprogramme ein größeres Augenmerk auf ihre Verankerung in der Krankenkasse gelegt wird. Volksgesundheit ist nicht nur eine Frage von Informationskampagnen, sondern es ist notwendig, unsere Impfprogramme zumindest auf europäisches Niveau zu heben. Wir haben heute deshalb dem Vorschlag des Gesundheitsministers für die Ausweitung der HPV-Impfung zugestimmt, auch wenn wir dafür sehr kurzfristig mehrere Millionen Euro nach Abschluss der Jahresbudgets zur Verfügung stellen müssen, um die Impfstoffe tatsächlich zu den Menschen zu bringen. Die HPV-Impfung ist viel zu wenig bekannt, obwohl sie so einen großartigen Schutz vor einer schweren Krebserkrankung bieten kann.”


Rückfragen & Kontakt:

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
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Zuletzt aktualisiert am 15. November 2022