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Kältekammertherapie als Einzel- oder Kombinationstherapie bei muskuloskeletalen, neurologischen und psychischen Erkrankungen


Download Bericht "Kältekammertherapie als Einzel- oder Kombinationstherapiebei muskuloskeletalen, neurologischen und psychischen Erkrankungen" (PDF, 324 KB)


Im Zusammenhang mit einer Neubewertung soll ein Update zur Wirksamkeit von Kältekammerbehandlungen bei diversen medizinischen Indikationen im Bereich der Rehabilitation und/ oder Krankenbehandlung erstellt werden.

Bei der Anwendung der Ganzkörperkälte in einer Kältekammer (GKKT) sind Personen bei minimaler Bekleidung und Akrenschutz sehr kalten Temperaturen ( -110°C oder weniger) für 1-4 Minuten ausgesetzt.

Die Indikationsliste beinhaltet vor allem chronische muskuloskeletale oder neurologische Krankheiten, Langzeitfolgen und Symptome in einem umfangreichen Spektrum. Für die gelisteten Beschwerden/ Indikationen ist die Anwendung der Kältekammer nicht die primäre oder einzige Therapieform, sondern soll vorwiegend der zusätzlichen Symptomlinderung dienen.

Der Einsatz der Kältekammer als Therapieoption erfolgt nicht im Rahmen des State of the art, entsprechende Zertifizierungen fehlen. In den USA existiert eine Warnung der obersten Gesundheitsbehörde FDA aus 2016, dass Kältekammergeräte nicht für jegliche therapeutische Anwendung zugelassen sind oder der therapeutische Nutzen wissenschaftlich abgesichert ist. Das Schadenpotenzial ist unklar.

Auch in diesem Update mit 4 Übersichtsarbeiten und 14 inkludierten Primärstudien kann die aktuelle Studienlage weiterhin nur als unbefriedigend beurteilt werden, da die Studien klein und von schlechter Qualität sind.

Eine verlässliche Aussage vor allem zur Sicherheit und über die Wirksamkeit der Ganzkörperkältetherapie bei der Behandlung von chronischen neurologischen oder Muskel- und Skelett-Erkrankungen und im Zusammenhang mit der Rehabilitation/ Sekundärprävention ist nicht möglich.


Zuletzt aktualisiert am 19. Oktober 2021