Die demographische Entwicklung der kommenden Jahrzehnte lässt in Österreich eine stark wachsende Zahl an alten und hochaltrigen sowie auch pflegebedürftigen Menschen erwarten. Durch eine steigende Pflege-Nachfrage werden auch höhere Kosten für die öffentliche Hand prognostiziert. Die 13. Sozialstaatsenquete widmet sich daher den unterschiedlichen Pflegesicherungssystemen.
Österreich hat im europäischen Vergleich mit rund 1,5% der Wirtschaftsleistung bislang verhältnismäßig geringe Ausgaben für die Langzeitpflege. Die europäischen Länder geben zwischen 2,9% (Norwegen) und 0,12% (Griechenland) der Wirtschaftsleistungen aus. Während derzeit z.B. in Norwegen die öffentlichen Leistungen der Langzeitpflege durch das allgemeine Steueraufkommen finanziert werden, ist die Langzeitpflege in Deutschland in einem Pflegeversicherungssystem als weitere Säule der Sozialversicherung beitragsfinanziert.
Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem deutschen Pflegeversicherungsmodell und dem steuerfinanzierten norwegischen Pflegesystem wird das Leistungsangebot und der Zugang zu den Pflegeleistungen ebenso beleuchtet wie die nachhaltige Finanzierung dieser unterschiedlichen Pflegesysteme.
Gibt es Unterschiede im Leistungsportfolio oder in den Zugangsmöglichkeiten zwischen beitrags- und steuerfinanzierten Systemen? Wie ist die langfristige Tragfähigkeit der unterschiedlichen Finanzierungssysteme in einer alternden Gesellschaft zu bewerten? Mögliche Vor- und Nachteile der länderspezifischen Erfahrungen können einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der österreichischen Pflegestrukturen darstellen.
Hier finden Sie die Unterlagen zum Download:
Prof. Dr. Heinz Rothgang: Die deutsche Pflegeversicherung: Ein Vorbild für Europa? (PDF, 1 MB)
Adelina Comas-Herrera: Projections of Long-Term Care use and supply in Europe (PDF, 1 MB)
Tor Iversen: Challenges in Long-term Care Financing and Provision (PDF, 372 KB)
Programm 13. Sozialstaatsenquete (PDF, 794 KB)