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Sozialversicherung verwehrt sich gegen unhaltbaren Vorwurf der Geschäftsführerin der Chemischen Industrie


11. September 2015

GD-stv. Alexander Hagenauer: Angaben zu Ausgabensteigerungen für Medikamente sind korrekt

„Für das laufende Jahr 2015 wird eine Steigerung von 8 Prozent erwartet und diese ist aufgrund der bereits feststehenden Zahlen im ersten Halbjahr 2015 in dieser Höhe als sehr realistisch anzusehen“, erklärt der fachzuständige stv. Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Alexander Hagenauer  .

 

Bereits seit Mitte des Jahres 2014 ist die soziale Krankenversicherung mit einer außerordentlichen Steigerung des Medikamentenaufwands von 8 bis 10 Prozent konfrontiert: Im zweiten Halbjahr 2014 betrugen die Steigerungsraten  9,4 Prozent, im ersten Quartal 2015 bereits 10,5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2015 liegen uns vorläufige Steigerungsraten von 8,73 Prozent vor. Diese Zahlen basieren auf den Daten der Pharmazeutischen Gehaltskasse, die sämtliche öffentlichen Apotheken umfassen und bekanntlich nicht im Naheverhältnis der Sozialversicherung agiert.

 

Verursacht wird dieser stark steigende Medikamentenaufwand durch immer stärker und schneller in den Markt drängende Arzneispezialitäten mit immensen Preisvorstellungen, immer häufiger auch in Indikationen, welche die breite Masse betreffen und nicht mehr durch eine Nischenspezialisierung zu rechtfertigen sind. Jüngste Beispiele einer Preispolitik, wie etwa für Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C, verursachen astronomische Kosten für die Gemeinschaft der Krankenversicherten und stellen das System der Solidargemeinschaft vor nahezu unlösbare Aufgaben.

 

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.


Zuletzt aktualisiert am 11. September 2015