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Österreicher sind mit Medikamentenversorgung sehr zufrieden


Hauptverband erweitert sein Info-Angebot zum Erstattungskodex mit einer kostenlosen Medikamentenvergleichs-App

 

15.1.2015


Der Erstattungskodex (EKO), das zentrale Instrument der Sozialversicherung zur Sicherstellung einer ausgezeichneten Versorgung der ÖsterreicherInnen mit Medikamenten feiert Geburtstag. Vor 10 Jahren, am 1. Jänner 2005, erschien er zum ersten Mal und löste damit das bis zu diesem Zeitpunkt geltende Heilmittelverzeichnis ab. Seit diesem Zeitpunkt steht den ÄrztInnen im Rahmen ihrer Verschreibungstätigkeit ein laufend aktuelles Verzeichnis aller in Österreich zugelassenen, erstattungsfähigen und gesichert lieferbaren, aber gleichzeitig wirtschaftlich geprüften Medikamente zur Verfügung. Derzeit sind dies etwa 4.800 Medikamente in knapp 7.000 Packungsvarianten, aus denen die Verschreiber auswählen können. Die über das Internet immer abrufbare aktuelle Version des EKO ist  nun um eine weitere kundenfreundliche Variante reicher: das APP EKO2go für Smartphones und Tablets. Jederzeit und überall können somit ÄrztInnen oder interessierte PatientInnen für sie relevante Informationen aus der EKO-Datenbank abrufen.

 

EKO – beste, bewährte und moderne sowie gleichzeitig ökonomisch geprüfte Medikamente für PatientInnen

 

„Im Medikamentenbereich sind wir als Sozialversicherung stets mit einer großen Herausforderung konfrontiert. Wir wollen  Patientinnen und Patienten relevante medizinische Fortschritte zugänglich machen und damit kranken Menschen alle für ihre Heilung oder den Erhalt ihrer Lebensqualität notwendigen Medikamente zur Verfügung stellen. Gleichzeitig müssen wir  mit den Beitragsgeldern der Versichertengemeinschaft sorgsam umgehen. Der Erstattungskodex ermöglicht uns, diese  Herausforderung zu meistern“, betont Mag. Peter McDonald, Vorstandsvorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger.

„Wir stellen damit  den ÄrztInnen ein unverzichtbares Arbeitsinstrument bei der Verordnung von Arzneimitteln zur Verfügung“, so McDonald weiter. Diese Verschreibungstätigkeit hat bekanntlich  auf Basis  der Richtlinien des Hauptverbandes über die ökonomische Verschreibweise von Heilmitteln und Heilbehelfen zu erfolgen. Bei der Beurteilung der Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit habe der Verschreiber/die Verschreiberin insbesondere darauf Bedacht zu nehmen, dass von mehreren therapeutisch geeigneten Arzneimitteln das ökonomisch günstigste gewählt wird.

 

Beitrag zur hohen Zufriedenheit der Medikamentenversorgung der Patienten

 

Mit dem  Einsatz des Erstattungskodex  ist es der Sozialversicherung in den vergangenen Jahren gelungen, so McDonald, „der heimischen Bevölkerung einerseits eine qualitätsgesicherte und wirksame Medikamentenversorgung sicherzustellen und andererseits einen sorgsamen Umgang mit den Beitragsgeldern der Versichertengemeinschaft zu gewährleisten“.  

McDonald verweist in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hauptverbandes zum Thema Medikamentenversorgung: Acht von 10 Befragten sind mit der Versorgung sehr bzw. eher zufrieden. Die Bevölkerung ist mit ebenso massiver Mehrheit davon überzeugt, dass sie von den Kassen mit qualitativ hochwertigen und auf dem neuesten Stand befindlichen Medikamenten versorgt wird. Letztlich sind rund 77 Prozent der Befragten der Überzeugung, dass die Medikamentenversorgung in Österreich besser als im Ausland ist.

 

Neue Herausforderungen für den EKO: starke Zunahme hochpreisiger Medikamente

 

Für Stabilität bei der Entwicklung der Medikamentenausgaben will die Sozialversicherung auch in den kommenden Jahren sorgen. Auf den EKO kommen damit neue Herausforderungen zu, um den medizinischen Fortschritt denjenigen Patienten und Patientinnen rasch zugänglich zu machen, die diese neuen und innovativen Medikamente für ihren Heilungserfolg benötigen. McDonald verweist auf die aktuell starke Dynamik bei der Zunahme hochpreisiger Arzneimittel. Kostentreiber sind etwa die Ausgaben für Heilmittel mit einem Kassenverkaufspreis von über € 700,- pro Packung. Mit einem Anteil von nur 0,35% der Verordnungen verursachten diese sehr teuren Medikamente im Jahr 2013 bereits über 22%der Medikamentenkosten - mit seit Jahren steigender Tendenz. Und immer öfter wird von Unternehmen gar kein Antrag auf Aufnahme von Medikamenten in den EKO gestellt. Angesichts fehlender Alternativen entfielen 2013 bereits rund 12Prozent der Heilmittelaufwendungen der Krankenversicherungsträger auf nicht im Erstattungskodex befindliche Arzneispezialitäten. 

 

Erstattungskodex – kurz und knapp

 

Der EKO ist das laufend aktuelle Verzeichnis aller in Österreich zugelassenen, erstattungsfähigen und gesichert lieferbaren aber gleichzeitig wirtschaftlich geprüften Medikamente. Aufgenommen in den EKO werden Medikamente, die nach den Erfahrungen im In- und Ausland und nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eine therapeutische Wirkung haben und einen Nutzen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten erbringen. Festgestellt wird dieser von der  Heilmittel-Evaluierungs-Kommission, der unabhängige ExpertInnen angehören. Sie prüft die Anträge der Pharmawirtschaft und gibt eine Empfehlung für oder gegen die Aufnahme eines Präparates in den EKO ab. Bei positiver Empfehlung wird das Medikament in den EKO aufgenommen. Es ist dann entweder frei verschreibbar aus der Grünen Box oder bewilligungspflichtig durch den Chefarzt/die Chefärtzin aus der Gelben Box sowie der Roten Box.  Die Kosten für Medikamente, die nicht im EKO enthalten sind, werden nur in Ausnahmefällen übernommen, wenn es keine Alternative für eine Behandlung gibt.

 

Erstattungskodex mobil – die APP „EKO2go“

 

EKO2go ist die neue Datenbank-App mit rund 4.800 Medikamenten für Smartphones und Tablets. Wenn man auch noch verschiedene Packungsgrößen, z.B. Anbehandlungs- und Monatspackungen zu einem Medikament berücksichtigt, kommt man auf 6.923 Packungen, die im EKO enthalten sind. Der Hauptverband erweitert nun sein Info-Angebot zum EKO mit einer kostenlosen Medikamentenvergleichs-App.

 

Damit die verordnenden ÄrztInnen auch mobil unter mehreren therapeutisch gleich geeigneten Arzneispezialitäten das ökonomisch günstigste auswählen können, stellt der Hauptverband dieses neue Tool zur Verfügung. Durch EKO2go stehen PatientInnen und ÄrztInnen transparente, klare, monatsaktuelle und jederzeit on- und offline abrufbare Bedingungen und Regeln für die Kostenübernahme von Arzneispezialitäten durch die soziale Krankenversicherung zur Verfügung.

 

Nähere Informationen und kostenloser Download unter: www.eko2go.at

 

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner/bei der Medizinerin durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten/einer Patientin und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.

 


Zuletzt aktualisiert am 14. November 2020