Schelling: „Sozialversicherung hat bewiesen, wie eine Konsolidierung erfolgreich umgesetzt werden kann“
15. November 2013
Nach der nun vorliegenden November-Prognose rechnen die Krankenkassen für das laufende Geschäftsjahr bei einem Gesamtbudget von fast 16 Milliarden Euro mit einem voraussichtlichen Überschuss in Höhe von 163 Millionen Euro. In der August-Prognose haben die Krankenkassen noch mit einem Plus von 86 Millionen Euro gerechnet. Da vor allem die Wiener Gebietskrankenkasse heuer ein Plus von 147,2 Millionen Euro erwartet, ist es realistisch, dass bis Jahresende sämtliche 19 Krankenversicherungsträger schuldenfrei sein werden. „Dieses für das laufende Jahr 2013 zu erwartende Ergebnis ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass trotz der im Dezember 2012 beschlossenen Gesundheitsreform und des damit eingeleiteten Kostendämpfungspfades in Höhe von 1,372 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016 seitens der Krankenkassen im selben Zeitraum über 5,6 Milliarden Euro mehr in das heimische Gesundheitssystem und damit an Mehrleistungen für die Versicherten fließen werden“, stellt der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, fest.
Schelling ist daher optimistisch, dass der mit den Ländern festgelegte Pfad der Ausgabenobergrenzen realistisch zu erreichen ist: „Durch die bessere Vernetzung der verantwortlichen Akteure, durch die gemeinsame Planung und Steuerung sowie einer koordinierten Qualitätssicherung kann es gelingen, ein so enormes Potenzial zu heben und dabei die bestehende Versorgungsdichte und Qualität nicht nur zu erhalten, sondern für die Versicherten sogar noch zu verbessern“.
Die Sozialversicherung hat in den vergangenen Jahren mit der erfolgreichen Konsolidierung und Entschuldung der Krankenkassen jedenfalls bewiesen, wie ein solcher Kostendämpfungspfad erfolgreich umgesetzt werden kann, ohne dass es zu Leistungseinschränkungen bei den Patienten und Patientinnen gekommen ist. „Deshalb ist es wichtig, dass jetzt von den Krankenkassen Rücklagen gebildet werden können, um bei einer Abschwächung der Konjunktur nicht nur alle Leistungen sicherstellen zu können, sondern auch um für künftige neue Herausforderungen durch die bereits eingeleitete Gesundheitsreform bzw. neue Leistungen – etwa im Bereich der Zahngesundheit oder psychischer Erkrankungen - gerüstet zu sein“, so Schelling abschließend.
Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.