Schelling: Trotz Kostendämpfung steigen die Ausgaben für das Gesundheitssystem bis 2016 um 5,6 Milliarden Euro
15. Februar 2013
Trotz der von der Bundesregierung im Rahmen des Stabilitätspaktes für das Jahr 2013 beschlossenen Maßnahmen – wie der Senkung des Dienstgeberbeitrages bei den öffentlich Bediensteten und der Absenkung des Hebesatzes in der Krankenversicherung für PensionistInnen bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) und der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau – rechnen die Krankenkassen nach der nun vorliegenden Februar-Prognose für das laufende Geschäftsjahr mit einem Überschuss in Höhe von 31,4 Millionen Euro. Im abgelaufenen Jahr 2012 haben mit Ausnahme eines Krankenversicherungsträgers alle Krankenkassen bei einem Gesamtbudget von 15,4 Milliarden Euro einen Überschuss in Höhe von 138 Millionen Euro erzielt, der sich damit seit der Februar-Prognose im Jahr 2012 verdoppelt hat. Damals haben die Krankenkassen einen Überschuss von 66 Millionen Euro prognostiziert.
„Der Überschuss 2012 und die Prognose für das laufende Jahr sind umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass trotz der im Dezember 2012 beschlossenen Gesundheitsreform und des damit eingeleiteten Kostendämpfungspfades in Höhe von 1,372 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016 seitens der Krankenkassen im selben Zeitraum über 5,6 Milliarden Euro mehr in das heimische Gesundheitssystem fließen werden“, stellt der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, klar.
Angesichts der nun vorliegenden Februar-Prognose ist Schelling optimistisch, dass der in der aktuellen 15a-Vereinbarung mit den Ländern festgelegte Pfad der Ausgabenobergrenzen realistisch zu erreichen ist. Schelling: „Die Strategie der Kostendämpfung hat das Ziel, die Synergiepotenziale zu heben und das gesamte Gesundheitssystem effizienter zu machen. Die Krankenkassen haben ja bereits in den vergangenen Jahren vorgezeigt, wie so ein Kostendämpfungspfad erfolgreich umgesetzt werden kann, ohne dass es zu Leistungseinschränkungen bei den Patienten und Patientinnen gekommen ist“. „Deshalb ist es wichtig, dass bei entsprechend guter Konjunktur und Beschäftigungszuwachs von den Krankenkassen Rücklagen gebildet werden können, um bei einer Abschwächung nicht nur alle Leistungen sicherstellen zu können, sondern auch um für künftige neue Herausforderungen durch die Gesundheitsreform bzw. neue Leistungen gerüstet zu sein“, so Schelling abschließend.
Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.