Bericht (gesamt):
Endbericht_Behandlungspfad_Übergewicht-Adipositas_Primärversorgungsebene (PDF, 2 MB)
Anhänge (Erwachsene):
BEHANDLUNGSPFAD_Übergewicht-Adipositas_Erwachsene_DIN-A3 (PDF, 336 KB)
INFOBOXEN_Übergewicht-Adipositas_Erwachsene (PDF, 586 KB)
Anhänge (Kinder und Jugendliche):
BEHANDLUNGSPFAD_Übergewicht_Kinder-Jugendliche_DIN-A3 (PDF, 394 KB)
BEHANDLUNGSPFAD_Adipositas_Kinder-Jugendliche_DIN-A3 (PDF, 409 KB)
INFOBOXEN_Übergewicht-Adipositas_Kinder-Jugendliche (PDF, 589 KB)
Das Gewichtsmanagement (Anamnese, Beratung, Planung und Durchführung der Therapie sowie kontinuierliche Betreuung) bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen auf Primärversorgungsebene soll stets durch ein multidisziplinäres Team mit entsprechend qualifizierten Fachkräften erfolgen. Die Therapie muss dabei an die individuelle Situation der betroffenen Person angepasst sein, wobei bei Kindern/Jugendlichen in jedem Fall auch die Eltern bzw. die gesamte Familie miteinbezogen werden müssen.
Eine gewichtsreduzierende Therapie ist bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen ab einem Body Mass Index (BMI) ≥ 30 kg/m2 oder ≥ 25 kg/m2 bei bestehenden Begleiterkrankungen indiziert. Diese soll in erster Linie durch eine multifaktorielle Lebensstilintervention, bestehend aus einer Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie erfolgen. Das Ziel der Therapie soll dabei eine Reduktion des Körpergewichts um mind. 5% innerhalb von 6 Monate sein. Eine medikamentöse Gewichtsreduktion kann bei Personen mit einem BMI ≥ 30 kg/m2 oder ≥ 28 kg/m2 bei bestehenden Begleiterkrankungen im Einzelfall zusätzlich zur Lebensstilintervention in Betracht gezogen werden. Die bariatrische Chirurgie steht adipösen Personen mit einem BMI ≥ 40 kg/m2 oder ≥ 35 kg/m2 bei bestehenden Begleiterkrankungen als Therapieoption zur Verfügung, wenn alle konservativen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind. Ein umfassendes prä- und postoperatives Management in Zusammenarbeit mit einer bariatrischen Spezialeinrichtung, sowie eine lebenslange postoperative Nachsorge sind hierbei notwendig.
Bei übergewichtigen (2-5 Jahre: ≥ 97. < 99,9. Perzentile, 6-18 Jahre: ≥ 85. < 97. Perzentile der World Health Organization (WHO) growth chart 2006/2007) oder adipösen (2-5 Jahre: ≥ 99,9. Perzentile, 6-18 Jahre: ≥ 97. Perzentile der WHO growth chart 2006/2007) Kindern/Jugendlichen ist in der Regel alleine eine Lebensstilintervention, bestehend aus einer Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie (mit Fokus auf Eltern) als Therapie empfohlen. Für übergewichtige Kinder/Jugendliche bzw. adipöse Kinder bis 6 Jahren stellt dabei die Gewichtsstabilisierung ein sinnvolles Therapieziel dar. Bei älteren Kindern/Jugendlichen mit Adipositas ist eine Gewichtsreduktion im Ausmaß von 0,5 kg bis 1 kg pro Woche sinnvoll. Eine medikamentöse Gewichtsreduktion ist bei übergewichtigen oder adipösen Kindern unter 12 Jahren generell nicht empfohlen. Bei adipösen Kindern/Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr kann sie im Einzelfall zusätzlich zur Lebensstilintervention in Betracht gezogen werden, wenn schwerwiegende Begleiterkrankungen vorliegen. Dabei soll die Einleitung der Therapie ausschließlich in spezialisierten pädiatrischen Einrichtungen erfolgen.
Die bariatrische Chirurgie stellt bei adipösen Kindern/Jugendlichen primär keine Therapieoption dar. Bei adipösen postpubertären Jugendlichen mit einem BMI ≥ 40 kg/m2 oder ≥ 35 kg/m2 bei bestehenden Begleiterkrankungen kann im Einzelfall ein Laparoscopic Adjustable Gastric Banding (LAGB) erfolgen, wenn alle konservativen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind. Eine umfassendes prä- und postoperatives Management in Zusammenarbeit mit einer bariatrischen Spezialeinrichtung sowie eine lebenslange postoperative Nachsorge sind auch hier notwendig.
Die einzelnen Behandlungspfade bestehend aus den Algorithmen sowie ihren begleitenden Infoboxen finden sich im Anhang B bzw. C dieses Berichts bzw. hier als Download.